Ohne EU-Bio-Siegel,
aber mit klarer Botschaft:
Warum unsere Olivenöle aus Palästina Solidarität brauchen

Kein EU-Bio-Zertifikat – eine politische Blockade
Die neue Lieferung von Canaan Palestine kommt wie gewohnt aus ökologischer Landwirtschaft – doch das EU-Bio-Siegel fehlt. Nicht, weil sich an Anbaumethoden oder Standards etwas geändert hätte. Sondern weil Canaan Palestines internationale Zertifizierungsstelle ihre Arbeit im Westjordanland aufgrund der Sicherheitslage eingestellt hat.
Was normalerweise eine Routineprüfung wäre, ist in diesem Kontext nicht mehr möglich: Keine Prüfer*innen reist derzeit in die Region – zu gefährlich, zu unberechenbar. Die Folgen sind wirtschaftlich gravierend: Ohne Zertifikat dürfen die Öle nicht als Bio verkauft werden, obwohl sie es inhaltlich eigentlich wären.


Jenin unter Druck – Leben zwischen Belagerung und Umwegen


Stillstand trotz Investition – wenn Technik blockiert wird
Verlust von Ernte und Einkommen
Besonders hart trifft es die Bäuer*innen: Rund 30 % der zertifizierten Olivenhaine konnten in den letzten beiden Jahren nicht geerntet werden. Der Zugang zu diesen Flächen wurde aufgrund militärischer Sperrzonen verwehrt.
Viele Familien hatten dadurch zwei Jahre in Folge kein Einkommen aus ihren Oliven – ihre wichtigste Lebensgrundlage. Nur mit großer Anstrengung konnte Canaan Palestine kurz vor Ablauf der letzten Zertifizierung noch einen Teil der Ernte verarbeiten und exportieren.
Fairer Handel als Anker in der Krise
Inmitten dieser Unsicherheit bleibt der Faire Handel für die Produzent*innen in Palästina die stabilste Verbindung zur Außenwelt. Die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wie WeltPartner gibt Halt – wirtschaftlich, aber auch moralisch.
„Der Faire Handel ist heute unsere wichtigste Einnahmequelle“, betont Nasser.„Er stärkt unsere Gemeinschaft, wenn andere Wege versperrt sind.“
Trotz aller Schwierigkeiten zeigt sich: Was die Produzent*innen brauchen, ist kein Mitleid – sondern Verlässlichkeit, politische Aufmerksamkeit und fairen Austausch auf Augenhöhe.


Was wir tun können
Sichtbar machen: Erzählt die Geschichten hinter den Produkten – in euren Netzwerken, in euren Läden, im Freundeskreis.
Politisch Haltung zeigen: Fordert eure politischen Vertreter*innen auf, sich für Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechte einzusetzen – auch im Westjordanland.
Fairer Handel ist mehr als ein Etikett – er ist eine Haltung.
Danke, dass Ihr an der Seite unserer Partner*innen steht.