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    Ohne EU-Bio-Siegel, 
    aber mit klarer Botschaft: 
    Warum unsere Olivenöle aus Palästina Solidarität brauchen

    Die neue Lieferung von Canaan Palestine ist kurz vor dem Eintreffen – gewohnt hochwertig, fair gehandelt und ökologisch angebaut. Doch in diesem Jahr fehlt das EU-Bio-Siegel. Warum das nichts mit der Qualität, aber alles mit der politischen Realität im Westjordanland zu tun hat – und weshalb unsere Solidarität jetzt besonders zählt – darum geht es in diesem Artikel.
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    Kein EU-Bio-Zertifikat – eine politische Blockade

    Die neue Lieferung von Canaan Palestine kommt wie gewohnt aus ökologischer Landwirtschaft – doch das EU-Bio-Siegel fehlt. Nicht, weil sich an Anbaumethoden oder Standards etwas geändert hätte. Sondern weil Canaan Palestines internationale Zertifizierungsstelle ihre Arbeit im Westjordanland aufgrund der Sicherheitslage eingestellt hat.

    Was normalerweise eine Routineprüfung wäre, ist in diesem Kontext nicht mehr möglich: Keine Prüfer*innen reist derzeit in die Region – zu gefährlich, zu unberechenbar. Die Folgen sind wirtschaftlich gravierend: Ohne Zertifikat dürfen die Öle nicht als Bio verkauft werden, obwohl sie es inhaltlich eigentlich wären.

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    Jenin unter Druck – Leben zwischen Belagerung und Umwegen

    Die Situation vor Ort ist durch Gewalt, Blockaden und ständige Unsicherheit geprägt. In der Region Jenin mussten Mitarbeitende von Canaan Palestine ihre Häuser verlassen, darunter auch die Familie einer Mitarbeiterin, deren Haus zeitweise von der Armee als Beobachtungspunkt besetzt wurde. Viele Frauen, die in der saisonalen Verarbeitung arbeiten, stammen aus dem Flüchtlingslager Jenin – etliche von ihnen sind bis heute vertrieben.„Die größte Herausforderung ist das Unvorhersehbare. Wir wissen nie, ob Straßen offen oder Städte passierbar sind“, erklärt Nasser Abufarha, Gründer und Geschäftsführer von Canaan Palestine.„Manchmal braucht man Stunden für Wege, die sonst 20 Minuten dauern.“
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    Stillstand trotz Investition – wenn Technik blockiert wird

    Neben dem Alltagschaos leidet auch die Produktion: Eine neue Abfüllanlage, für rund eine halbe Million Euro aus Italien importiert, steht seit Monaten still – weil kein Techniker einreisen kann. Verpackungsmaterialien fehlen, internationale Partnerreisen sind kaum noch durchführbar.„Wir haben investiert, geplant, vorbereitet – und dann bleibt alles stehen. Das trifft uns doppelt: wirtschaftlich und emotional.“

    Verlust von Ernte und Einkommen

    Besonders hart trifft es die Bäuer*innen: Rund 30 % der zertifizierten Olivenhaine konnten in den letzten beiden Jahren nicht geerntet werden. Der Zugang zu diesen Flächen wurde aufgrund militärischer Sperrzonen verwehrt.

    Viele Familien hatten dadurch zwei Jahre in Folge kein Einkommen aus ihren Oliven – ihre wichtigste Lebensgrundlage. Nur mit großer Anstrengung konnte Canaan Palestine kurz vor Ablauf der letzten Zertifizierung noch einen Teil der Ernte verarbeiten und exportieren.

    Fairer Handel als Anker in der Krise

    Inmitten dieser Unsicherheit bleibt der Faire Handel für die Produzent*innen in Palästina die stabilste Verbindung zur Außenwelt. Die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wie WeltPartner gibt Halt – wirtschaftlich, aber auch moralisch.

    „Der Faire Handel ist heute unsere wichtigste Einnahmequelle“, betont Nasser.„Er stärkt unsere Gemeinschaft, wenn andere Wege versperrt sind.“

    Trotz aller Schwierigkeiten zeigt sich: Was die Produzent*innen brauchen, ist kein Mitleid – sondern Verlässlichkeit, politische Aufmerksamkeit und fairen Austausch auf Augenhöhe.


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    Was wir tun können

    Bewusst einkaufen: Auch ohne EU-Bio-Siegel bleibt das Canaan-Olivenöl „ökologisch“, hochwertig und fair.
    Sichtbar machen: Erzählt die Geschichten hinter den Produkten – in euren Netzwerken, in euren Läden, im Freundeskreis.
    Politisch Haltung zeigen: Fordert eure politischen Vertreter*innen auf, sich für Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechte einzusetzen – auch im Westjordanland. 
    Fairer Handel ist mehr als ein Etikett – er ist eine Haltung.
    Danke, dass Ihr an der Seite unserer Partner*innen steht.

    Mit jedem Kauf unterstützt ihr die Produzent*innen im Westjordanland –
    direkt, transparent und wirksam:


    Unsere Zertifikate & Mitgliedschaften: